Das WPZ will nach dem Leitprinzip der sozialen Marktwirtschaft aus der modernen Theorie und empirischen Evidenz wirtschaftspolitische Empfehlungen ableiten, die dem Wachstum und der Wohlfahrt der Gesellschaft dienen und die Nachhaltigkeit im Interesse zukünftiger Generationen betonen.
Die langfristige Forschungsagenda des WPZ umfasst sieben Schwerpunkte, bei denen im Laufe der Zeit und mit wechselnder Intensität die nachfolgenden Themen im Mittelpunkt stehen. Dabei werden in jedem Jahr andere Schwerpunkte gesetzt, welche die Prioritäten in der wirtschaftspolitischen Diskussion widerspiegeln und im Sinne einer Themenführerschaft neu auftauchende Fragestellungen frühzeitig antizipieren sollen.
(1) ÖFFENTLICHE FINANZEN
Angesichts des Umfangs der Staatstätigkeit hat dieser Bereich für Österreich größte Relevanz.
• Steuerreform und Steuerwirkungen (Steuerüberwälzung, Wachstum, Verteilung, Standortattraktivität);
• Föderalismus und Steuerwettbewerb;
• Regionalökonomie und Agglomeration;
• Europäische Integration;
• Öffentliche Ausgaben und Aufgabenerfüllung;
• Alterung, Sozialwerke, Staatsverschuldung und intergenerative Verteilung;
• Organisation des politischen Prozesses.
(2) ARBEITSMARKT, FAMILIE UND SOZIALE SICHERHEIT
Das Heranwachsen in der Familie und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt prägen die persönlichen Lebensumstände.
• Determinanten der Arbeitslosigkeit;
• Arbeitsmarktpolitik, Erwerbstätigkeit und Beschäftigung;
• Migration und Integration;
• Ruhestandsverhalten und Pensionsversicherung;
• Arbeitsmarkt- und Verteilungseffekte der Besteuerung und Sozialausgaben;
• Chancengleichheit, Armut und soziale Mobilität;
• Familienpolitik und wirtschaftliche Bedeutung der Familien.
(3) GESUNDHEIT UND PFLEGE
Gesundheit und Pflege sind ein Wachstumsmarkt in einer alternden Gesellschaft und stellen die Wirtschaftspolitik in der nahen und fernen Zukunft vor große Herausforderungen.
• Projektionen von Angebot und Nachfrage;
• Steuerung des Gesundheitswesens;
• Evaluation und Design von Anreizsystemen und Finanzierungsmechanismen;
• Kranken- und Pflegeversicherung;
• Kosten-Nutzen-Analysen;
• Evaluation von Reformprozessen;
• Gesundheit, Arbeitsmarkt und Wachstum in einer alternden Gesellschaft.
(4) BILDUNG UND QUALIFIKATION
Bildung ist von herausragender Bedeutung für die persönliche Entfaltung wie für die langfristige Entwicklung Österreichs.
• Effizienz und Steuerung des Bildungswesens;
• Projektionen von Bildungsangebot, Nachfrage und Qualifikationsstruktur;
• Wirkungen von Bildung und Qualifikation auf Beschäftigung, Wachstum, Verteilung, Chancengleichheit und soziale Mobilität;
• Bedeutung der Bildung für Grundlagenforschung und private Innovation.
(5) INNOVATION UND NACHHALTIGKEIT
Innovation ist der Schlüssel für die Bewältigung der Umwelt- und Ressourcenprobleme und bestimmt das Wachstumspotential, die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Position im internationalen Einkommensvergleich.
• Determinanten der Innovationstätigkeit;
• Wirkung von Steuerbegünstigungen und Subventionen auf private F&E;
• Venture Capital und Innovationsfinanzierung;
• Strukturwandel;
• Anreize und Effizienz im Hochschulsektor;
• Grundlagenforschung, Technologietransfer und angewandte Forschung;
• Mobilität der Forscher und Forschungseinheiten;
• Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit;
• Innovation für ein ressourcen- und umweltschonendes Wachstum.
(6) UNTERNEHMEN UND WETTBEWERB
Unternehmen brauchen leistungsfreundliche Rahmenbedingungen an einem wettbewerbsfähigen Standort, um Beschäftigung, Einkommen und Wachstum zu sichern.
• Unternehmertum, Risikobereitschaft und Selbständigkeit;
• Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und Unternehmenswachstum;
• Investition, Finanzierung, und Standortwahl;
• Internationalisierung und Standortattraktivität;
• Corporate Governance und Unternehmensentwicklung;
• Wettbewerbspolitik, Marktzutritt und Austritt;
• unvollständige Konkurrenz, Preise und Versorgung;
• Infrastruktur, Verkehr und Telekommunikation.
(7) FINANZMÄRKTE, WACHSTUM UND KONJUNKTUR
Stabiles, nachhaltiges Wachstum mit gleichmäßiger Einkommensentwicklung ist zentral für die Wohlfahrt gegenwärtiger und zukünftiger Generationen.
• Entwicklung des Wachstumspotentials;
• Krisenrobustheit und Wirksamkeit automatischer Stabilisatoren;
• Banken, Finanzmärkte, Wachstum und Stabilität;
• Regulierung und Besteuerung von Banken und Finanzmärkten;
• Kreditbeschränkungen;
• Reallokation des Kapitals.